Tja, wo fangen wir mit Erzählen an?
Evi, anfangs noch unterstützt von Kerstin und Wolfgang, unterrichtete schon seit Jahren in einem anderen Club. Irgendwann kam sie zu der Ansicht, dass das noch nicht alles gewesen sein kann und begann sich für das Thema „wie tanze ich richtig?” zu interessieren. Deshalb besuchte sie einige der seltenen Workshops zu diesem Thema. Frei nach dem Motto: Wenn Frau schon da vorne steht und erklärt, dann sollte sie auch wissen, was sie tut.
In diesen Unterrichtseinheiten wurde gezeigt, wie so manche Bewegung korrekt ausschauen sollte. (Und was man alles falsch machen kann.) Dabei hat sie festgestellt, dass man sich auf diese Art beim Tanzen viel leichter tut und es obendrein auch noch besser aussieht. Jede Gelegenheit, die sich in halbwegs erreichbarer Nähe bot, wurde ausgenutzt, um das Erlernte zu vertiefen.
Das Wissen wurde natürlich an die Interessierten auf der Tanzfläche weitergegeben und schon bald war in kleinen Schritten ein Erfolg erkennbar. Es ist nicht so einfach, jahrelang Eingelaufenes auf einen Schnipps zu verändern. Doch Step by Step klappt’s dann doch.
Lehrreich war auch die Erkenntnis, dass es zu den verschiedenen Rhythmen verschiedene Motions gibt. Und entsprechend die Schritte anders ausfallen sollten. Alles Dinge, die in keinem Stepsheet (= Tanzbeschreibung) stehen, aber dennoch interessant und eigentlich wichtig sind.
In den Zeiten, als viele von uns mit Tanzen anfingen, gab’s all diese Vorgaben noch nicht. Line Dance war eine schöne Freizeitbeschäftigung, doch es kam keiner auf die Idee, es als Sport zu bezeichnen. Mit der Anerkennung im Jahr 2002 als Sportart kamen auch die Regelungen, die Tanzlehrer aus den Tanzschulen interessierten sich für den „neuen” Sport.
Da wir versuchen wollen, Line Dance mit ein wenig Tanztechnik auch an Interessierte weiterzugeben, haben wir uns im April 2009 dazu entschlossen, unseren eigenen Verein zu gründen. Denn gemeinsam macht das tollste Hobby noch viel mehr Spaß als allein daheim im Kämmerchen.
Im Mai 2010 zogen dann 19 Fellows aus, um beim DTSA vor die Prüfer zu treten. Sie kamen mit 14 Bronze, 1 Silber, 1 Gold und 3 Gold in der ersten Wiederholung nach Hause. Und das war erst der Anfang. Inzwischen trainieren wir die entsprechenden Choreos regelmäßig und wer mag, kann gerne an einer Abnahme teilnehmen. Das DTSA ist eine schöne Anerkennung der eigenen Leistung, aber absolut kein Muss. Auch Tänzer ohne Prüfungsabsichten sind bei uns jederzeit willkommen. In der Chronik berichten wir von weiteren Abnahmen.
2012 gab es in Bayern dann eine Ausbildung zum Trainer C Breitensport, die Evi erfolgreich abgeschlossen hat. Seitdem ist sie regelmäßig auf Weiterbildungen.
Unterstützt wird sie inzwischen von Bettina, die viele aktuelle Choreos unterrichtet, von Petra, die gerne erlernte Tänze weitergibt und seit Neuestem von Renate.
Das Leben ist viel zu kurz, um sich schöne Momente entgehen zu lassen.